Achtundneunzig … neunundneunzig … hundert. „Fertig!“ Er lächelte zufrieden, lehnte sich zurück und begutachtete sein Werk. Der langsame Spannungsaufbau, der Plottwist, die Pointe – alles in genau 100 Wörtern. Ein Drabble. Formvollendet. Er hatte es einfach drauf.
„Zeig mal …“ Seine Muse trat hinter ihn. Ihre Haare kitzelten ihn, als sie sich über seine Schulter beugte und las. Sein Herz begann zu klopfen, Zweifel beschlichen ihn. Ob sie den Text wohl gut fand? Schließlich richtete sie sich wieder auf. Er hielt den Atem an. „Gar nicht schlecht.“ Er atmete erleichtert aus. „Aber das sind nur neunundneunzig Wörter.“
Archiv für den Monat Juli 2015
Eisblume
Weiß und weit verzweigt
Sie allein blüht und schmückt
Vater Frosts Fenster