Die Geister, die er rief

Star Wars: The Force Awakens ist ein Film wie kein anderer – und doch ist er Teil einer Serie. Viel ist geschrieben worden, ehe er erschien, aber nachdem er erschienen ist … es gibt da diese Szene, in der man weiß, in der man wirklich Gänsehaut kriegt: Wir sehen Han Solo dasitzen, lässig, wie damals, in der Bar auf Tattoine, als Chewbacca …

Er scrollte runter, überflog hastig den Rest des Textes auf dem Laptopbildschirm und korrigierte ein paar Tippfehler. Ja, er war ganz zufrieden mit seiner Kritik zum neuesten Teil zu Star Wars. So zufrieden, dass er sich nun wirklich einen weiteren Weihnachtskeks verdient hatte. Wie er sie liebte, die selbstgemachten Backwunderwerke seiner Liebsten … Während er sich fragte, ob er Chewbacca wirklich richtig geschrieben hatte, streckte er den Arm nach dem Teller aus – und griff ins Leere.
Verdammt.
Keine Kekse mehr.
Er seufzte, fischte mit den Füßen unter dem Tisch nach seinen Pantoffeln, griff sich den Teller und verließ den Raum.

Als er wiederkam, trug er einen Teller frischer Kekse in der einen und eine Tasse heißen Früchtetee in der anderen Hand. Zwar lag immer noch kein Schnee, aber Tee gehörte zu Keksen nun einmal dazu. Er schlurfte zu seinem kaputten Laptop, wich gekonnt den Glassplittern am Boden aus und vermied es haarscharf, dass Kekse vom Teller auf den Boden fielen, als er dem kleinen Gnom mit dem Hammer auswich.
Soooo.
Teller abstellen, Keks nehmen, lecker finden, weitertippen. Läuft.
Seine Finger tanzten über die Tasten – und er schnitt sich prompt an einer Scherbe.
„Verflixt, was …“ Klirrend fiel die Teetasse zu Boden, die er noch in der Hand hielt.
Sein Laptop – zerstört!
„Was zum Teufel ist hier passiert?“ Fassungslos fuhr er sich durch die langen Haare, rückte die Brille zurecht, blinzelte, zwickte sich, ehe der Blitz der Erkenntnis ihn traf: Hammer. Gnom. Hinter ihm!
Er wirbelte herum.
„Was kuckst’n so?“ Der Gnom stand hinter ihm und sah ihn ausdruckslos an.
„Mein Laptop! Warst du das?“
„Jup.“
„Na warte!“ Er sprang auf, seine Finger legten sich um den Hals des Gnoms, bereit, Homer Simpson alle Ehre zu machen – und griffen ins Leere.
„Was?“
„Ätsch.“ Der Gnom streckte ihm die Zunge raus. „Geister kann man nicht würgen.“
Er wich zurück. „Geister???“
„Ja.“ Der Gnom nickte wichtig. „Gestatten: Ich bin der Geist der spoilerfreien Weihnachten!“ Er verbeugte sich und lupfte die Zipfelmütze.
„Was?“
„Nana.“ Der Gnom wedelte schulmeisterhaft mit dem Finger. „Du wiederholst dich. Und guck nich so blöd wegen dem Laptop. Das kommt davon, wenn man Rezensionen mit Spoilern schreibt.“

 

—-

Anmerkung des Autors: Nein, ich habe Star Wars noch nicht gesehen. Werde ich auch erst in voraussichtlich einer Woche!

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2 Kommentare zu “Die Geister, die er rief

  1. Ah, das ist mal ein Thema das mir gut gefällt :) Ich schaue das gute Stück am Donnerstag mit meiner ganzen Familie. Geist der spoilerfreien Weihnacht^^ Also echt wie kommst du nur immer auf diese Ideen :)
    Lg Moana

    • Danke!
      Wenn du das gute Stück gesehen hast, plauder ja nix darüber aus, sonst ist dein Laptop in Gefahr ;)
      Ich kurve jetzt schon seit Tagen um Rezis herum, die schon in der Überschrift alles mögliche ausplaudern wollen … besonders schlimm erst vorgestern eine Doppelseite bei uns in der Zeitung …

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