Er schlägt die Augen auf. Es ist stockdunkeldunkel, nur die digitalen Lettern des Weckers verwandeln die Schwärze in ein gespenstisches Grün. Er hebt den Kopf, blinzelt. Die Zahlen verschwimmen, tanzen, schärfen sich: 03:05 Uhr.
Auf seinem linken Arm fühlt er ihr vertrautes Gewicht, spürt ihre Wärme, ihre nackte Haut auf seiner. Ihr Atem geht ruhig. Ihr Haar duftet nach Vanille, Papaya und Geborgenheit. Er gähnt, schmatzt, kuschelt sich an sie – doch vergebens. Der Ruf der Natur ist stärker.
Vorsichtig zieht er seinen Arm unter ihrem Kopf hervor, schält sich aus der Decke und stemmt sich in die Höhe. Gänsehaut überzieht seinen Körper sofort. Langsam schleicht er durch das Zimmer, ein Schritt nach dem anderen. Bei der Tür wirft er einen Blick zurück.
Geschafft. Sie ist nicht aufgewacht.
Durch den Gang ins Bad. Licht von draußen spielt Picasso an der Wand. Er schlägt sein Wasser ab. Über ihm durchs Dachfenster leuchtet der Mond, färbt seine Haare silbern.
Er wäscht sich die Hände, kehrt zurück, ebenso leise wie er ging. Sein Platz ist bereits ausgekühlt, die Decke wieder kalt – doch sie ist warm. Er schlingt den Arm um sie, fährt ihre Rundungen nach. Über die Schulter, die Brust, hinab …
„Boah! Behalt deine kalten Hände gefälligst bei dir! Jede Nacht dasselbe!“