Liebster Award – 11 Fragen an mich

Es ist schon wieder erschreckend still geworden auf dem Tintenfleck – wo geht nur die Zeit hin? Fast meine ganze Freizeit geht derzeit direkt in ein Langzeitprojekt und lässt mir für den Blog hier fast keine kreative Energie mehr übrig … was so gesehen schon ironisch ist, denn eben jenes Langzeitprojekt ist zutiefst mit dem Tintenfleck als solchem verschränkt … aber dazu ein andermal mehr. Ich klär euch da bald auf, ich schwör’s!

Der Anlass für diesen Post heute: Meine geschätzte Kollegin Nora Bendzko hat mich für den liebster Award nominiert – das heißt: Ich darf 11 Fragen beantworten, mir neue Opfer suchen und diese mit 11 neuen Fragen löchern.

Aber zuerst will beantwortet werden … Das sind Noras Fragen:

1. Wie hast du dich eigentlich ins Internet verlaufen?

Ich bin hinterm Mond links abgebogen und seitdem bin ich hier. Falls jemand weiß, wie man wieder rauskommt, schreibt er mir bitte ein Mail.

2. Ganz ehrlich: Gibt es etwas, das dir in der Bloggerwelt auf die Nerven geht?

Ich mag diese ganze Aufmerksamkeitshascherei nicht. Immer, wenn ich eine dieser „Was Sie schon immer über XYZ wissen wollten“ oder „So haben Sie XYZ noch nie gesehen!“-Schlagzeilen lese, habe ich den Drang, sofort wieder zu gehen … Genauso wie diese ganzen „Folge mir und ich folge dir!“-Spielchen. Wenn mich jemand interessiert, dann werde ich automatisch ein Follower. Wenn jemand uninteressant ist, dann kriegt er mich auch durch tausendfaches followen nicht dazu, dass ich ihm auch folge …Was aber wiederum nicht heißt, dass ich nicht ständig auf der Suche nach neuen Blogs und interessanten Menschen wäre! Man lernt nie aus und ich freue mich immer wieder, wenn ich etwas Neues entdecken kann!

Und ich mag außerdem das Verb „followen“ nicht. Klingt irgendwie falsch.

3. Wie würdest du dich mit drei Adjektiven am treffendsten beschreiben?

Neugierig, humorvoll, blöd.

4. Was ist dein kleinstes Geheimnis?

Ich mag keine Tomaten – wobei das jetzt kein Geheimnis ist, wenn man mich kennt ;-)

5. Verfolgst du beim Schreiben irgendeine Philosophie?

Nur eine: Trau dich und probier dich aus! Es gibt nichts schlimmeres als Einheitsbrei und genormte Texte. Ob etwas funktioniert, merkt man immer erst, wenn man es ausprobiert hat. Es ist nicht schlimm, wenn ein Text daneben geht – man ist danach trotzdem klüger. Passieren kann einem ja nix.
Also einfach machen, einfach probieren.
Und bei Fehlschlägen eben überarbeiten.

6. Woraus würde deine Traumtorte bestehen (du liebst doch Kuchen)?

Ja, ich mag Kuchen. Und in meinem Lieblingskuchen sind Zwetschgen drin.

7. Was ist dein Guilty Pleasure?

Ich bin ein Trash-Fan. Viele, die mich kennen, wissen, dass ich gerne gute Filme sehe – und auch wirklich alte Filme, Klassiker eben.
Aber was ich auch gerne sehe, sind wirklich schlechte Filme. Filme, die so schlecht sind, dass sie weh tun. So schlecht, dass sie schon wieder gut sind.
Zum Beispiel, wenn Hollywood mal wieder einen Film zusammenbaut, bei dem es nur darum geht, dass die Welt mit möglichst vielen Explosionen gerettet wird. Dann gucke ich mir das an. Je abstruser die Story, desto besser.
Ich liebe zum Beispiel „Cowboys vs. Aliens“ oder die alten japanischen Godzilla-Filme …
Und wenn Florian Silbereisen mitspielt, dann weiß ich, ich kann mich eineinhalb Stunden tot lachen über diese Heimatidylle, die da inszeniert wird …
Aber man lernt da auch viel. Solche Filme benutzen Klischees und auch platte Darstellungen in so einer Zahl und auf so einer Ebene, dass man sich dieser unterbewussten Vorurteile („Menschen mit schwarzen Haaren sind immer böse!!!!“) dermaßen bewusst wird, dass das eigene Schreiben plötzlich ein ganz anderes ist … Haarfarben in meinen Texten sind dadurch immer bewusst gewählt. Und auch viele andere Dinge, die einem bewusst gar nicht auffallen … Spielen mit Klischees – was ich sehr gerne tue – ist eben nur möglich, wenn man sich der Klischees bewusst ist.

8. Gibt es etwas, worum du mit deinem Leben kämpfen würdest?

Das kann ich ehrlich nicht beantworten. Es gibt Dinge, für die ich leidenschaftlich brenne – zum Beispiel das Schreiben – aber das sind eben Leidenschaften, Hobbys. Andere Themen sind mir auch wichtig, gerade Politisches. Ich weiß nicht, ob ich da für meine Überzeugung sterben würde – und ich will da auch ehrlich gesagt nicht spekulieren. Themen wie Datenschutz, aber auch Freiheit, Gleichheit, Grundrechte … diese Themen sind für mich wichtig und ernst und zu sagen, ich würde dafür mit meinem Leben kämpfen käme mir irgendwie falsch vor. Schließlich war ich noch nicht in der Ausnahmesituation, damit mit meinem Leben kämpfen zu müssen.
Am Ende offenbaren wir schließlich erst im entscheidenden Moment, wie wir wirklich sind.

9. Hast du einen Erzfeind, den du uns vorstellen kannst?

Technik.
Was seltsam ist, denn eigentlich bin ich im Grunde meines Herzens ein Technikfreak. Ich habe zum Beispiel Webprogrammierung damals als eines meiner Matura-Spezialgebiete gewählt – lang ist’s her. Ich lese auch immer noch in einigen Computerforen mit, habe den einen oder anderen Blog abonniert … Und trotzdem stehe ich mit vielem auf Kriegsfuß, weil ich das Gefühl habe, dass die Technik von heute nie das tut, was ich von ihr will – dafür gibt es aber immer einen „Teile deinen letzten Fail am Computer auf Facebook!“-Knopf …

10. Wie würdest du deinen Welteroberungsfeldzug planen?

Ich würde den nächsten Harry Potter schreiben und nachdem alle Leute süchtig nach meinem Werk sind, ist es ganz einfach: „Ergebt euch oder ich schreibe nie eine Fortsetzung!“
Sollte das nicht reichen, kann man das steigern:
„Ergebt euch, oder ich schreibe ein 17-Jahre-später-Kapitel!“

11. Was wäre dein persönliches Happy Ending in deinem Leben?

Um über das Ende nachzudenken bin ich noch viel zu jung! ;-)
Das wären meine Antworten auf Noras Fragen – nebenbei bemerkt, schaut mal auf Noras Homepage vorbei. Sie ist eine tolle Autorin und ihre Texte bringen mich immer wieder zum Nachdenken. Prädikat „Sehr empfehlenswert!“

Nun kommen wir zum spaßigen Teil – ich darf meine Opfer verkünden und ihnen neue Fragen stellen … Da sich meine Fragen irgendwie alle um das Thema „Schreiben“ drehen, reiche ich diesen Award an diese von mir sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen weiter:

… und natürlich wüsste ich auch gern, was die liebe Nora da antworten würde ;-)
Selbstverständlich darf auch jeder andere mitmachen, der sich angesprochen fühlt!

Und hier die Fragen:

1. Wenn ich schreibe, bekomme ich früher oder später immer Durst, weshalb das Wasserglas nie weit weg ist. Manchmal steht da neben mir aber auch Kaffee oder – in sehr seltenen Fällen – Tee. Wie ist das bei dir? Trinkst du etwas, wenn du schreibst? Was ist dein Schreibgetränk?
2. Stichwort Getränk: Hast du eine eigene Schreibtasse? Oder einen bestimmten Füller, einen magischen Bleistift oder irgendwelche anderen besonderen Gegenstände des Alltags, die ganz allein deiner kreativen Leidenschaft vorbehalten sind?
3. Manche Leute hören beim Schreiben Musik. Bei mir war das früher so, für meinen letzten Fantasy-Roman hatte ich eine Art eigenen Soundtrack. Inzwischen ist viel Wasser den Bach runtergeflossen und es muss bei mir meistens absolut still sein, wenn ich schreibe. Was bevorzugst du: Stille? Straßenbahn-Lärm? Bestimmte Musik? Hast du einen eigenen Soundtrack?
4. Wie handhabst du das mit Notizen? Ich suche seit Jahren den „goldenen Gral“ des Ideen-Aufbewahrungs-Systems, aber immer wieder verschwinden mir Einfälle irgendwo im Zettelnirvana. Was verwendest du? Wie organisierst du dich? Notizbuch, Cloud-Speicher, Einmachglas, ganz was anders? Und: Funktioniert es?
5. Wir alle lesen gerne, aber: Welcher Autor hat eigentlich den größten Einfluss darauf, was und wie du schreibst?
6. Wo hast du deine besten Ideen?
7. Leere Frage, die du dir selber stellen und gleich beantworten darfst: __________________________________________________________?
8. Jeder Autor hat seine Achilles-Ferse: Szenen, die man wahnsinnig schwierig zu schreiben findet. Was ist das bei dir? Was kannst du gar nicht?
9. Und umgekehrt gefragt: Welche Szenen gehen dir besonders leicht von der Hand?
10. Wenn dich ein absoluter Schreibanfänger um Hilfe bitten würde, welchen goldenen Tipp würdest du ihm unbedingt geben wollen?
11. Weniger eine Frage, mehr eine Aufforderung: Es ist Herbst, die Blätter fallen von den Bäumen, Nebel kriecht durch Städte, Dörfer und Täler, die Tage werden kürzer, morgens ist es dunkel und kalt, nachmittags vergoldet die Sonne die Welt und wärmt uns den Pelz … die perfekte Zeit, um ein Haiku zu verfassen!
Anleitung: Erste Zeile fünf Silben, zweite Zeile sieben Silben, dritte Zeile fünf Silben!
3 …. 2 … 1 … Los!
So, geschafft. Dann lehne ich mich mal zurück und genieße eure Antworten! :-)

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Aus der Feder eines Taugenichts – #IchbinmeineGeschichte

Das Rad an meines Vaters Mühle braußte und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Thürschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen, mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine. Da trat der Vater aus dem Hause; er sagte zu mir: „Du Taugenichts! da sonnst Du Dich schon wieder und dehnst und reckst Dir die Knochen müde, und läßt mich alle Arbeit allein thun. Ich kann Dich hier nicht länger füttern. Der Frühling ist vor der Thüre, geh auch einmal hinaus in die Welt und erwirb Dir selber Dein Brodt.“ – „Nun,“ sagte ich, „wenn ich ein Taugenichts bin, so ist’s gut, so will ich in die Welt gehen und mein Glück machen.“ Und eigentlich war mir das recht lieb, denn es war mir kurz vorher selber eingefallen, auf Reisen zu gehen.
Ich ging also in das Haus hinein und holte meine Geige, die ich recht artig spielte, von der Wand, mein Vater gab mir noch einige Groschen Geld mit auf den Weg, und so schlenderte ich durch das lange Dorf hinaus.
Vor mir gingen neue Dörfer, Schlösser und Berge auf; neben mir verliefen bunte Saaten, Büsche und Wiesen, über mir flogen unzählige Lerchen in der klaren blauen Luft. Ich atmete tief ein, freute mich meines Lebens und meiner Jugend und kam schon nach kurzer Zeit an einen ganz zauberhaften Orte: Flankiert von weißen Lindenbäumen führte eine Treppe zwischen Säulen zu einem prächtigen Schloss.
In diesem Schlosse ging es mir wunderlich. Zuerst wie ich mich in der weiten kühlen Vorhalle umschaue, klopft mir Jemand mit dem Stocke auf die Schulter. Ich kehre mich schnell herum, da steht ein großer Herr in Staatskleidern, mit einem oben versilberten Stabe in der Hand, und einer außerordentlich langen gebognen kurfürstlichen Nase im Gesicht, breit und prächtig wie ein aufgeblasener Puter, der mich frägt, was ich hier will. Ich war ganz verblüfft und konnte vor Schreck und Erstaunen nichts hervor bringen und ehe ich mich versah, erhielt ich am Schlosse eine Anstellung als Gärtner.
In dem Garten war schön leben, ich hatte täglich mein warmes Essen vollauf, und mehr Geld als ich zu Weine brauchte, nur hatte ich leider ziemlich viel zu thun. Doch die Tempel, Lauben und schönen grünen Gänge, das gefiel mir alles recht gut.
Ich stand nunmehr, ganz wider meine sonstige Gewohnheit, alle Tage sehr zeitig auf. Da war es so wunderschön draußen im Garten. Die Blumen, die Springbrunnen, die Rosenbüsche und der ganze Garten funkelten von der Morgensonne wie lauter Gold und Edelstein.
Da sah ich nun allemal die allerschönste Dame noch heiß und halb verschlafen im schneeweißen Kleide an das offne Fenster hervortreten. Bald flocht sie sich die dunkelbraunen Haare und ließ dabei die anmuthig spielenden Augen über Busch und Garten ergehen, bald bog und band sie die Blumen, die vor ihrem Fenster standen, oder sie nahm auch die Guitarre in den weißen Arm und sang dazu so wundersam über den Garten hinaus, daß sich mir noch das Herz umwenden will vor Wehmuth, wenn mir eins von den Liedern bisweilen einfällt.
Ich sammelte mich innerlich und atmete tief ein. Ich wollte mich bemerkbar machen und die holde Dame ansprechen, doch da fliegt mir eine fatale Fliege in die Nase und ich gebe mich an ein erschreckliches Niesen, das gar nicht enden will.

 

Dieser Text ist offensichtlich abgeschrieben. Es handelt sich um eine Raubkopie von Teilen der Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff. Der zugrunde liegende Text ist die gemeinfreie Textausgabe von Wikisource: https://de.wikisource.org/wiki/Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts

Ich möchte damit auf die vielen Plagiatsfälle hinweisen, die die Literaturwelt in diesem Jahr bereits miterleben musste. Es ist schrecklich, wie leichtfertig Menschen, die sich Schriftsteller nennen wollen, mit geistigem Eigentum umgehen. Ein Plagiat ist kein Kavaliersdelikt, ein Plagiat ist Raub.

Jeder Mensch hat die Rechte an seiner Geschichte. Das Urheberrecht ist kein Witz, sondern ein Recht (ein Witz ist eher, dass man das wirklich noch betonen muss).

Wir alle sind unsere Geschichten. #IchbinmeineGeschichte.

Das Leser-Interview – Eure Fragen, meine Antworten

Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen und bei meiner Leserumfrage mitgemacht haben. Euer Feedback hilft mir wirklich sehr beim Weiterführen des Blogs. Auf vieles, was mir angemerkt wurde, wäre ich selbst nie gekommen! Ich werde mich in den nächsten Wochen daran machen, eure Vorschläge umzusetzen, aber zunächst kommen hier wie versprochen meine Antworten auf eure persönlichen Fragen an mich!

Warum bist du mein Bruder?

Eine wirklich gute Frage. Ich fürchte, es liegt daran, dass wir dieselben Eltern haben, aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

Dieses Feld muss ausgefüllt werden.

Scharfsinnig beobachtet!

Nix persönliches, aber eine Anregung zum Blogaufbau: eine Seite mit den häufigsten Schlagworten wäre als Suchhilfe noch nett. Ich habe schon ein paar Mal einen Text gesucht, hatte aber nur noch eine vage thematische Ahnung vom Inhalt.

Vielen Dank für die Anmerkung, das wird direkt umgesetzt. Ab sofort gibt es in der Sidebar auch eine Tagcloud!

Wie entsteht bei dir ein Text? Sagst du dir, dass du noch ein Haiku für Montag brauchst und schreibst einfach eins?

Jetzt fühle ich mich in der Tat ertappt. Viele Haikus entstehen leider genau so – es ist Montag, es ist spät, hinter mir liegt ein langer, anstrengender Tag ohne jegliche Inspiration und ich habe keinen Text. Also setze ich mich hin und versuche, schnell ein Haiku aufs Papier zu schmieren. In der Regel ist die Arbeit am Haiku dann ein sehr langwieriger Prozess, ein durchschnittliches Montag-Abend-Haiku durchläuft sicher an die dreißig Entwürfe, ehe ich überhaupt zufrieden bin. Dass meine Lektorin auch zufrieden sein muss, steht dann noch auf einem ganz anderen Blatt. Haikus auf diese Weise auf den letzten Drücker zu schreiben zählt sicherlich zu den ineffektivsten Vorgehensweisen, wenn man Kopfzerbrechen und Zeitaufwand mitberücksichtigt.

Ein „normales“ Haiku oder Tanka entsteht hingegen ganz spontan und ohne Zwang aus der Situation heraus. Ich befinde mich irgendwo in meinem Alltag, sehe oder höre etwas und habe dann eine Idee. Meist spiele ich dann ein paar Minuten mit der Idee in meinen Gedanken herum, beginne zu formulieren und auch Silben zu zählen und entscheide mich für die Textsorte, ehe ich die erste Fassung dann niederschreibe. Bei der Fassung bleibt es dann meist auch.

Die Wahl der Textsorte erfolgt in der Regel sehr schnell. Wenn ich nur eine Situation festhalten will, kommt mir ein Haiku oder ein Elfchen sehr gelegen, wobei ich in letzter Zeit die Haikus wegen ihrer strikteren Form bevorzuge. Will ich die Situation am Ende irgendwie umkehren und eine Art Pointe schaffen, greife ich oft zum Tanka. Manchmal wird auch aus einem Haiku ein Tanka, wenn ich es einfach nicht schaffe, in 17 Silben zum Punkt zu kommen.

Ganz anders läuft es bei Kurzgeschichten ab. Ich habe einen sehr ausgewachsenen inneren Kritiker, der mich meist nicht einmal einen ganzen Satz fertig schreiben lässt, ehe er „Boah, klingt das doof!“, „Mensch, ist das ausgelutscht!“ oder „Komm, darüber kannst du nicht mal selber lachen“ ruft. Ich habe keine amtliche Statistik dazu, aber ich schätze, dass ein durchschnittlicher Satz in einer Kurzgeschichte von mir wohl dreimal neu formuliert wird, ehe der nächste Satz folgen kann. Dadurch dauert das Schreiben von Texten manchmal eine gefühlte Ewigkeit, aber die Zeit wird bei der Überarbeitung dann oft eingespart.

Die Ideen für Kurzgeschichten schöpfe ich genauso wie bei Gedichten aus meinem Alltag, allerdings haben Kurzgeschichten manchmal eine sehr lange Vorlaufzeit. Ideen für Texte wälze ich manchmal wochenlang immer wieder im Kopf, formuliere einzelne Sätze und werfe doch wieder alles über den Haufen, bis die ganze Geschichte zu Ende gedacht ist. Erst dann bringe ich die Kurzgeschichte zu Papier.

Es gibt aber auch Kurzgeschichten, bei denen mich die erste Idee so überzeugt, dass die Geschichte sofort spontan aus der Situation heraus entsteht.

Und wie ich das jetzt im Nachhinein nochmal lese, merke ich, dass obiger Text den Eindruck vermittelt, Montagabendtexte entstünden immer auf den letzten Drücker. Das ist nicht immer so, manchmal entsteht der Text auch schon Tage davor und ich komme montags einfach bis zum Abend nicht dazu, ihn zu posten.

Mir fällt leider keine ein.

Das ist wirklich schade. Falls dir doch noch eine Frage einfällt, kannst du gern per Kommentar oder E-Mail fragen!

<3

:-)

Wie alt bist du?

Ich werde in ein paar Tagen 25.

Woher kommst du?

Aus Vorarlberg, dem westlichsten und meines Erachtens schönsten Bundesland Österreichs! (Was nicht heißt, dass es woanders nicht auch schön ist!)

Was inspiriert dich?

Einfach alles. Manche Texte entstanden beim Zugfahren, ein anderer beim Mittagessen. Manche Texte auch beim Betrachten der Natur oder dem Treiben auf der Straße. Ein Text sogar, als ich einen Telefonvertreter abgewimmelt habe … und ein anderer Text entstand als Reaktion auf den Themenmonat eines Online-Magazins …

Ich kann eigentlich nicht sagen, was mich inspiriert. Alles, was uns in unserem Alltag widerfährt, hinterlässt seine Spuren. Manchmal ganz offensichtlich, weil uns Situationen Tage später noch mit Wut erfüllen oder zum Lachen bringen. Manchmal sind die Spuren aber auch viel tiefgründiger und uns kommt eine Situation Jahre später wieder in den Sinn und wir sehen sie mit völlig anderen Augen. So ist es auch mit der Inspiration. Manchmal kommt dir etwas unwillkürlich in den Sinn, sei es, weil es gerade passiert ist oder sei es, dass du gerade irgendwelchen Gedanken nachhängst. Es macht „Klick!“ im Kopf und die Inspiration ist da. Als wäre man gerade von der Muse geküsst worden.

Wobei Muse ein gutes Stichwort ist: Ich denke viel über Texte nach und zermartere mir bei manchen Ideen ewig das Hirn, ehe ich wirklich schreibe. Bei vielen dieser geistigen Dauerbrenner würde ich nicht von Inspiration sprechen. Mit Texten und Geschichten zu experimentieren und die Möglichkeiten und Grenzen des Erzählens auszuloten fasziniert mich ungemein. Manchmal packt mich eine bestimmte Technik auch so, dass ich in der Folge einfach alles ausprobieren will. Dann ist es nicht mehr die unwillkürlich aufgekommene Idee, die zu einer Textform führt, sondern die Textform, für die ich verzweifelt nach einer Idee suche.

Wie weit ist das Buch, an dem du gerade schreibst?

Derzeit schreibe ich kein Buch. Ich habe zwei unvollendete Fantasyromane in meiner Schublade liegen, einen wirklich grauenhaften fertigen Fantasyroman und einen noch viel grauenhafteren Steampunkverschnitt. Außerdem existieren derzeit drei mehr oder weniger ernsthafte Ideen für neue Romanprojekte. Das eine wäre wieder Steampunk, das andere wohl eher Urban Fantasy und das dritte ein Liebesroman. Für den Liebesroman existieren bereits ein grober Plot und eineinhalb Kapitel, für das UF-Projekt ein mehrseitiges, detailliertes Konzept (samt Plot, Figurenliste, Konflikten etc.), aber noch nichts schriftliches und für das Steampunk-Ding nur Ideen in meinem Kopf und einige hastig hingekritzelte Ideen auf Papierfetzen, die ich gar nicht mehr alle finde … Reizen würde mich vor allem das Steampunk-Ding, aber da ich derzeit leider überhaupt keine Zeit für ein großes Projekt habe, bleibe ich lieber offiziell bei „Ich schreibe kein Buch“.

Gewissermaßen Ersatzfunktion für ein Großprojekt hat für mich hier auf dem Blog momentan die Serie rund um Aaron von Ostwald, für die ich noch einige Ideen habe und wo ich längst nicht alles umgesetzt habe, was ich umsetzen möchte.

Aber der Tintenfleck lastet mich auch sonst kreativ ganz gut aus.

Lakritzkekse?

Nie probiert. Ich mag aber keine Lakritzstangen, also wird’s bei Lakritzkeksen wohl ähnlich sein.

Welchen Text würdest du als das Aushängeschild für Tintenfleck sehen? (So als etwas womit man jedem kurz zeigen kann Hey genau DARUM gehts hier!)

Das ist eine wirklich spannende Frage. Zufällig musste ich erst letzten Monat ein solches „Aushängeschild“ für eine Anthologie einreichen und natürlich wollte ich dafür einen unveröffentlichten Text nehmen, über den ich hier jetzt schlecht sprechen kann. (Ich geb euch aber Bescheid, wenn die Antho erscheint!)

Begonnen habe ich den Tintenfleck einfach nur, um mich selbst nach einer langen Schreibabstinenz wieder zum regelmäßigen Schreiben zu kriegen. Inzwischen hat sich der Schwerpunkt sehr aufs Ausprobieren und Experimentieren verlagert. Ich weiß nicht, ob er ein gutes Aushängeschild abgibt, aber einer meiner liebsten Texte hier ist „Irrealis“, gleich gefolgt von „#waswriting“. Von den wirklich ganz alten Texten kommt mir „Kein Kind mehr“ immer wieder mal in den Sinn. Gegrinst wie die Grinsekatze hab ich außerdem, als ich „Nackt“ geschrieben habe – und noch mehr, als der Text so gut angekommen ist …
Man könnte vielleicht sagen, dass es hier bei Texten nie so ist, wie es scheint.

Was ist deine Lieblingseissorte?

Grüner Apfel.

Welche Fernsehshow würdest du gerne moderieren?

Moderieren? Keine.

Aber ich wäre manchmal gern der Mensch, der bei Scripted Reality Shows die kleinen Untertitel schreibt. Wenn beispielsweise ein Kerl in die Kamera spricht und seine Meinung äußert und dann am unteren Bildschirmrand eingeblendet wird „Thilo, 23“ und darunter dann etwas wie „Hat in der Disco den kürzeren gezogen“ oder „Sarah, 18 – mag ihr Sandwich extra lang“ steht. Ich glaube, wirklich blödsinnige Untertitel würden mir wirklich viele einfallen. Und ich hätte meinen Heidenspaß dabei ^^

Wird es irgendwann einen Roman von dir zu lesen geben?

Das kann ich mit hundertprozentiger Sicherheit mit „Ja“ beantworten. Ich wälze immer wieder Romanideen und irgendwann werde ich mich auch an die Umsetzung machen. Habe ich einmal angefangen, gibt es wenig, was mich stoppen kann.

Wann kommt Gronkh? ;-)

Kommt Zeit, kommt Gronkh.

War deine Frage nicht dabei? Hättest du lieber etwas anderes gefragt? Willst du noch mehr wissen? Dann melde dich doch einfach per Kommentar oder Kontaktformular!