Adventskalender 2014: Behind the Scenes

Und damit hätten wir es geschafft. 24 Kalendertürchen, eine glückliche Laura und hoffentlich ein tolles Lesevergnügen liegen hinter uns. Wer hätte das gedacht? Ich am allerwenigsten, zugegeben.

Ich hoffe, ihr hattet eine tolle Adventszeit, konntet euch etwas entspannen und wurdet nicht zu sehr vom alljährlichen Konsumrausch und Weihnachtswahnsinn gegängelt. Ich hoffe auch, dass ich keinem von euch irgendwelchen Adventskalenderstress beschert habe – wider Erwarten sind die Adventskalender in der Blogosphäre wie Pilze aus dem Boden geschossen. Ich hatte selbst plötzlich fünf Blogs mit Kalendern in meinem Feed und habe gar nicht erst versucht, bei allen Schritt zu halten. Schande über mich!

Sollte mein Kalender irgendjemanden gestresst haben – tut mir wahnsinnig leid und ich verspreche, das kommt mindestens ein Jahr lang nicht mehr vor! Als kleine Wiedergutmachung bleiben alle Türchen online, sodass ihr sie auch nachträglich ganz entspannd noch lesen dürft ;-)

Wo wir aber schon von Stress sprechen: Der Kalender hielt mich ganz schön in Atem. Ich hoffe, niemand hat versucht, über die Übersichtsseite die neuesten Türchen anzusurfen, denn die war den ganzen Monat über nie aktuell ^^

Gut die Hälfte der Türchen – 1 bis 12 – hatte ich bereits diesen Sommer/Herbst verfasst, das Verfassen der anderen 12 wäre auch für diese Zeit vorgesehen gewesen. Aber wie so oft im Leben, kommt es eben immer anders. Einige wenige Türchen entstanden noch im November, mehrere dann vom 1. bis 12. Dezember, als andere schon online gingen. Die Türchen 20 bis 24 dann entstanden wirklich erst an den Tagen, an denen sie hätten online gehen sollen – ich hoffe, ich habe niemandem die Arbeitsweg-Lektüre damit verhagelt.

Als hätte ich damit aber nicht schon genug zu tun gehabt, habe ich für die Weltenschmiede auch noch am Blogger-Adventskalender teilgenommen und auch beim Adventskalender der Tintenhexe mitgemischt. Nur so fürs Protokoll ;-)

An dieser Stelle möchte ich mich übrigens ganz herzlich bei Evanesca Feuerblut bedanken, der eifrigsten, unerschöpflichsten und fantastischsten Lektorin, die man sich als Autor nur wünschen kann! Mehr als einmal durfte die Ärmste bis kurz vor knapp noch Türchen-Texte korrigieren und mit mir altem Sturschädel über Formulierungen streiten. Tausend Dank, Eva, dass du diesen Kalender möglich gemacht hast! Ein Hoch auf dich! Hipphipphurrax!

Noch kurz der Kalender in Zahlen:

  • Mit allen Kalender-Türchen hat es der Tintenfleck nun in Windeseile auf ganze 105 Postings geschafft – eine Zahl, für die ich etwa bei der Weltenschmiede fast zwei Jahre gebraucht habe.
  • Auch die 100-Likes-Marke wurde durchbrochen.
  • Auf Facebook erreichten einige Türchen doch tatsächlich eine Reichweite von über 200 – wie auch immer das Netzwerk diese Zahlen auch berechnet, dahinter gestiegen bin ich noch nicht.
  • Glücklicherweise war das ursprüngliche Türchen 1 viel zu lang, weshalb wir es auf 2 Tage aufgesplittet hatten. Intern stand die Nummerierung der Türchen längst fest, weshalb wir dadurch sehr viele Verschiebungen und Umstrukturierungen hatten. Am schlimmsten traf das Türchen 10, das wir beinahe zu posten vergessen hätten.
  • Türchen 23 wäre eigentlich als Türchen 17 vorgesehen gewesen, wurde dann auf Türchen 20 verschoben, dann auf Türchen 22 und landete erst dann aus Mangel an übrigen Alternativen auf dem Platze 23. Da sich da einiges geändert hatte, wurde es bei der Gelegenheit auch noch mal völlig umgeschrieben. Weiter gereist ist kein anders ;)
  • Falls ich mich nicht verzählt habe, waren es insgesamt wirklich „nur“ drei Last-Christmas-Anspielungen im ganzen Kalender ;)
  • Noch ungezählt sind all die Potter-Verweise – hat die eigentlich jeder gefunden? ;)

So, und nun bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als Laura in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub zu schicken – und den Blog gleich mit dazu. Außer einem kurzen Silvester-Beitrag, der schon fertig ist, wird es hier erst ab dem 9. Januar wieder Beiträge geben.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten, schöne Feiertage und Ferien und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Adventskalender 2014: Türchen 24

Laura schob seufzend den Teller zurück und fuhr sich mit der Serviette über den Mund. „Wow, Dorothea…das war echt, echt lecker.“
Jochen leerte sein Glas und pflichtete ihr bei. „Du hast dich echt selbst übertroffen. Wer hätte gedacht, dass man in einem Land voller fastender Mönche so gut isst…“
„Danke.“ Dorothea lächelte verlegen. „Dabei war das echt nur eine Kleinigkeit… ihr hättet mal sehen sollen, was sich der Dalai Lama alles zum Frühstück bringen lässt….“
„Lieber nicht, ich platze jetzt schon.“ Jochen klopfte sich bekräftigend auf den Bauch. „Widmen wir uns lieber der Bescherung.“
„Gute Idee.“
Sie erhoben sich, nahmen ihre Gläser mit und gingen ins Wohnzimmer.
In der Ecke stand der Baum, geschmückt mit handverlesenen Weihnachtskugeln – und nur halb so vielen Super Marios wie ursprünglich geplant. Dorothea hatte darauf bestanden, zusätzlich noch ihre liebsten afrikanischen Traumfänger dazuzuhängen.
Laura war es wenigstens gelungen, zwei echte Christbaumkugeln und drei Glöckchen unterzubringen. Stand das Fenster offen, wie es etwa am Nachmittag der Fall gewesen war, wiegte sich der Baum leicht im Luftzug und klingelte.
Zu seinen Füßen erhob sich ein bescheidener Hügel aus Geschenken.
Jochen übernahm die Verteilung.
„Mal sehen…“ Er nahm vorsichtig ein Päckchen vom Stapel und begutachtete das Etikett. „Für dich.“ Er reichte es Dorothea, die es vorsichtig auspackte.
Zum Vorschein kamen ein paar rote Socken, auf denen grün gestickte Rentiere vergnügt umhersprangen. „Socken!“, rief Dorothea aus.
Laura sah betreten zu Boden. Sie hatte einfach nichts anderes gefunden.
„Meine Lieblingskleidung!“ Sie strahlte übers ganze Gesicht. „Laura, woher wusstest du das nur?“ Sie umarmte sie und gab ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange.
Laura sah nun erst recht betreten zu Boden. Sie versuchte zu lächeln. „Freut mich, dass sie dir gefallen.“
Dorothea setzte sich sofort auf die Couch, zog ihre eigenen Socken aus und die geschenkten an. „Passen wie angegossen.“
„Für dich.“ Jochen drückte Laura das nächste Päckchen in die Hand. Es war klein und leicht, in blaues Papier eingepackt, mit roter Schleife. Laura zog sie vorsichtig auf, entfaltete das Papier. Ihr Blick fiel auf einen jungen, blonden Kerl in schwarzem Hemd, daneben ein grüner Gartenzwerg mit Leuchtstab und ein Mädel in goldenem Bikini…
„Danke…“, sagte Laura unsicher. Es war eine DVD-Box, auf der groß „Der Krieg der Sterne“ stand.
Jochen strahlte sie an. „Wir machen gleich morgen einen DVD-Abend!“ Er schnappte sich das nächste Geschenk vom Stapel: Eine kleine, faustgroße Kugel, in weißes Papier mit Sternchenmuster gepackt. Laura hatte ewig versucht, darum eine Schleife zu binden, aber sie war immer wieder abgerutscht…
„Aber morgen sind wir doch bei Elisa zu Punsch und Plätzchen eingeladen…“, wandte Laura ein.
Jochen machte ein betretenes Gesicht. „Verflixt, das hab ich ganz vergessen…“ Durch das weiße Geschenkpapier schimmerte es rötlich.
„Macht nichts. Übermorgen ist auch noch ein Tag.“ Laura gab ihm einen Kuss. „Frohe Weihnachten, Jochen.“
„Frohe Weihnachten, Laura.“

Adventskalender 2014: Türchen 23

„Bis später, Schatz.“ Jochen gab ihr einen Kuss.
„Bis später.“
Krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Laura atmete tief durch und verkniff sich einen kleinen Freudenschrei. So sehr sie Jochen liebte – es hatte doch gravierende Vorteile, allein zu wohnen.
Er würde sicherlich eine gute Stunde benötigen, um in die Stadt zu fahren, Einkäufe zu erledigen und wieder nach Hause zu fahren. Vielleicht sogar länger.
Mindestens eine Stunde – und die gehörte nur ihr. Nach all den Wochen voller Trubel hatte sie sich etwas Erholung redlich verdient. Weihnachtseinkäufe, den Weihnachtstress auf der Arbeit schaukeln, sich an eine neue Schwiegermutter gewöhnen, mit einem pubertierenden Nachbarsjungen eine Fehde auszutragen und sich zu allem Überfluss noch der Neugierde seiner Mutter erwehren – all das war kein Kinderspiel, sondern zehrte so langsam an ihren Nerven. Zeit für ein Entspannungsbad.
Flink sauste sie die Treppe hinauf ins Schlafzimmer, fischte sich frische Unterwäsche aus dem Schrank und blieb kurz vor dem Bücherregal stehen – Jochen hatte gemeint, sie müsse unbedingt das Buch mit diesem Jungen lesen, der einen weißen Stein suchte… da ihre eigenen Bücher aus Platzmangel alle in einem Pappkarton auf dem Speicher gelandet waren, blieb ihr wohl nichts anderes übrig.
Sie schnappte sich schnell ihren iPod von der Ladestation und flitzte ins Bad. Sie warf ihre Kleider achtlos auf den bereits aufgetürmten Wäschestapel auf der Wäschetrommel, stöpselte sich den iPod ein und versuchte angestrengt, sich für eines ihrer tausend Badesalze zu entscheiden. Schließlich entschied sie sich für Erdbeere – das mochte zwar unweihnachtlich sein, aber auch von Weihnachten musste mal etwas Pause sein.
Voller Vorfreude wandte sie sich der Badewanne zu. Die Flasche mit dem Badesalz fiel klirrend zu Boden und zerstob in tausend Splitter.
„Hallo Laura.“ Dorothea war bis zum Hals im Badeschaum abgetaucht. „Ich fürchte, für zwei ist hier kein Platz.“